Nachdem wir von einem sogenannten "Partner" Post bekommen haben, zwecks Kücheneinrichtung und Möbeln, haben wir uns auf den Weg dorthin gemacht. Diese "Partner" liegen einem zwangsläufig sehr am Herzen, da diese als einzige Firmen vor Abnahme der Häuser Küchen und Möbel einbauen bzw. aufstellen dürfen. Eine durchaus interessante Geschäftsidee.
Wir hatten beim Besuch bereits sehr konkrete Vorstellungen, was wir wollten und interessierten uns "lediglich" für den Preis, da mit tollen Rabatten geworben wird. Die Planung begann damit, dass für den Planer statt unserer Wünsche lediglich die Farbe der Front und die Arbeitsplatte interessant waren. Er klickte dann auch gleich muter drauf los und bastelte uns seine Idee. Wir waren etwas verwundert. Als uns dann als super Lösung zwei riesige Auszugschänke unter dem Kochfeld präsentiert wurden (die wir nie wollten) fragten wir nach, was denn so ein Auszug aushalte. Die fachkundige Antwort lautete: "So etwa 25kg hält der schon aus." Wir waren noch mehr verwundert. Durch den etwas spitzen Hinweis, dass man einen solchen Auszug nicht wirklich gebrauchen könne, ließ sich der Küchenfachverkäufer dann doch nach einigem Zögern dazu verleiten, einen Blick in seinen Katalog werfen und siehe da: Da standen doch wirklich 65kg! So eine Überraschung! Es gab noch mehr technische Highlights, aber die würden diesen Blog sprengen.
Wir nahmen nochmal Anlauf und machten klare Angaben, was wir wollten und was nicht. Hier erhielten wir die Auskunft, dass das gar nicht möglich sei. Auf unseren kleinen Hinweis, nach mehreren Minuten Diskussion, dass das ein anderer Küchplaner sehr gut hinbekommen hätte, lenkte der Küchenfachverkäufer nicht etwa ein sondern erläuterte uns, warum der andere keine Ahnung hat. Das machte ihm auch viel Freude und er wollte gar nicht mehr aufhören mit dem Erklären. Wir waren leicht irritiert.
Nachdem dann unsere Spülmaschine schon nicht dort sein konnte, wo sie sein sollte (nach "fachkundiger" falscher Auskunft), wollten wir sie doch zumindest hochgebaut und erfuhren: "Das geht nicht." Wir waren nicht mehr verwundert, dafür aber langsam leicht genervt. Wir haben uns erdreistet auf den Hochbau zu bestehen. Dann lenkte der Fachverkäufer ein und meinte, dann müsse er da eben was basteln, Schränke dafür gäbe es nicht. Wir wechselten an dieser Stelle nur noch einen fassungslosen Blick. Dann begaben wir uns wieder an den Schreibtisch und sahen dem Küchenfachverkäufer bei der CAD-Planung zu und er bastelte wirklich! Leider hatten er und das Planungssystem dabei leichte Differenzen.
An dieser Stelle fassten wir uns ein Herz, bedankten uns für die Bemühungen und verließen nach ca. 90 Minuten, die uns viele Nerven gekostet haben, fluchtartig das Gebäude. Leider sind wir dadurch nicht in den Genuss des top Angebotspreises gekommen.
Wir werden unsere Küche wohl in einem kleinen traditionsreichen Küchenstudio kaufen, in dem der Chef selbst plant, das CAD-System macht was es soll und eine transparente Kalkulation geboten wird, sogar mit echten Preisen für jedes Teil. Sicher ist schon mal, wir sparen so vielleicht keine Traum-90-70-60% aber sicherlich viele Haartönungen wegen grauer Haare.